Warum Du immer schön weiter atmen solltest
Sicher hast Du dich schon oft gefragt, warum wir immer und immer wieder betonen, dass Du während der Ausführung von Kraftübungen weiter atmen und nicht die Luft anhalten sollst. Das machen wir aus rein wissenschaftlichen und medizinischen Gründen. Heute versuchen wir Dir in ganz vereinfachter Kurzform zu erklären, was während der sogenannten Pressatmung (das Ausatmen gegen verschlossene Atemwege, kurz: Mund und Nase zu) im Körper, vor allem im Blutkreislauf passiert.
Dass jemand die Luft gegen einen Widerstand anhält, erkennt man am roten Gesicht und den gestauten sichtbaren Venen an Hals und Stirn. Die Frage danach, warum wir dies tun ist ganz einfach zu beantworten: es ist ein Reflex des Körpers, der zum Ziel hat, durch das sogenannte Pressen die Wirbelsäule und den Brustkorb zu stabilisieren und somit der Übung besser standhalten zu können. Das Problem hierbei bezieht sich hauptsächlich auf den Blutdruck und den Puls. Diese werden während und direkt nach der Pressatmung gründlich durcheinander gebracht. Es folgen als natürliche Reflexe des Körpers extreme Blutdruck- und Pulsschwankungen.
Für Patienten mit Herzkreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Gefäßerkrankungen u.a.) stellt dieser Reflex eine zusätzliche Belastung dar, die sich durch einfaches Weiteratmen vermeiden lässt.
Da uns Deine Gesundheit und deren Erhaltung am Herzen liegt, weisen wir Dich deshalb häufig darauf hin, dass Du möglichst weiter atmest und nicht die Luft anhältst. Sollte dies nicht möglich sein, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Übung für Dich zu schwer ist. Genau dann vertrauen wir darauf, dass Du uns dies ehrlich mitteilst, damit wir Dir Alternativen aufzeigen können.
In diesem Sinne: Immer schön weiter atmen!
(Quellen: R. Rost: Sport- und Bewegungstherapie bei Inneren Krankheiten. Köln 2005; W. Hollmann, H. Strüder: Sportmedizin - Grundlagen für körperliche Aktivität, Training und Präventivmedizin. Stuttgart 2009)