Was sind eigentlich Faszien?

ie meisten von uns haben wahrscheinlich schon in irgendeinem sportlichen Zusammenhang von Faszien gehört und sich vielleicht auch gefragt, was es mit diesem doch eher unbekannten Teil des Körpers auf sich hat. Ein genauer Blick auf das Bindegewebe lohnt sich, denn in den letzten Jahren hat die Wissenschaft festgestellt, dass den Faszien viel mehr Aufgaben und Funktionen zuzuschreiben sind, als man bisher angenommen hat. Gerade in Hinblick auf unsere oft schwächelnde und verspannte Muskulatur ist dies ein nicht zu unterschätzender Einflussfaktor.
Faszien sind feine weiße Häute aus Bindegewebe, die sämtliche Muskeln und Muskelfasern, Organe, Sehnen, Knochen, Bänder und Zellen umgeben, sie teilweise sogar durchdringen.
Früher ging man lediglich von einer Funktion als Stützgeflecht aus, doch das hat sich in den letzten Jahren sehr deutlich in eine ganz andere Richtung entwickelt. Mittlerweile ist man sogar dazu übergegangen die Faszien als eigenständiges großes Organ zu sehen. Dass sie mehr als nur eine Stütze sind, zeigt die Tatsache, dass sie durchzogen sind mit Sensoren und Nervenenden und damit in der Lage sind Reize weiterzuleiten, zu übertragen oder selbst auf Reize zu reagieren. Das bedeutet gleichzeitig, dass den Faszien eine wesentliche Kommunikationsfunktion zuteil wird. 
Insbesondere, wenn wir Schmerzen verspüren, kann dieser aus den vielen Rezeptoren der Faszie an das Gehirn gesendet werden. Problematisch wird es vor allem, wenn unsere Faszien spröde oder verklebt sind, denn genau dann schmerzen sie und das kann sich sehr stark äußern. Viele Beschwerden, die augenscheinlich keine erklärbare Ursache haben, sind auf funktionell eingeschränkte Faszien zurück zu führen. 90 Prozent der Schmerzsensoren befinden sich nach aktuellem Forschungsstand in den Faszien der Muskeln. 
Interessant und für uns gut zu wissen, ist die Tatsache, dass Faszien auf Stresshormone mit eigenständigem Zusammenziehen reagieren. Eine naheliegende und mögliche Ursache für Rückenschmerzen. 
Das Phänomen der verklebten Faszien lässt sich folgendermaßen erklären: Normalerweise sind Faszien glatt und elastisch und geben somit die Möglichkeit, dass alle mit Faszien umgebenen Organe (in unserem Fall vor allem die der Muskulatur) ungehindert aneinander vorbeigleiten können. Also eigentlich eine ganz geschmeidige Angelegenheit. Das Problem beginnt, wenn Faszien sich miteinander verkleben, dann werden sie unbeweglicher, was häufig der Fall ist bei Menschen, die viel sitzen und sich wenig bewegen. Auslöser bei dem Verklebungs-Effekt ist der sogenannte körpereigene "Wundkleber" Fibrin, der bei Bewegungslosigkeit entsteht. Die Bildung dieses Klebers entwickelt sich aus einem Lymph-Stau, der entsteht, wenn wir beispielsweise stundenlang am Schreibtisch oder im Auto sitzen. Der Kleber wird durch den fehlenden Lymphfluss nicht weiter transportiert und lagert sich schlussendlich im Bindegewebe ab und klebt die Faszien aneinander. 
Folge dieser Verklebungen sind eine eingeschränkte Dehnbarkeit und Beweglichkeit der Faszien. Das äußert sich durch ein Gefühl der Steifigkeit und schmerzende Bewegungen. Die betroffenen Muskeln können nicht mehr in ihrer vollen Länge genutzt werden, weil die verklebten Faszien sie daran hindern. Umliegende Nerven können sehr stark eingeengt werden, sodass dies durchaus zu starken Schmerzen führen kann. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr kann dieses Phänomen noch verstärken.

Und was soll uns diese Erkenntnis in Bezug auf unseren Alltag sagen? Um unsere Faszien geschmeidig zu halten ist es extrem wichtig, dass wir uns ausreichend bewegen, ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen und Schmerzen mit einer Mischung aus Dehnen und Kräftigung der schwächelnden Muskulatur begegnen. Auch die angeleitete Nutzung der sogenannten Faszienrolle, Massagen, Osteopathie, Akkupressur oder Yoga sind nur ein paar Möglichkeiten, die uns bei Beschwerden durch verklebte Faszien helfen können.

Also lasst uns den verklebten Faszien den Kampf ansagen, frei nach dem Motto "wer rastet, der rostet" oder verklebt in diesem Fall. 

(Quelle: I. Froböse & U. Schöber: Das  neue Psoas-Training. München 2017)

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